Sei gegrüßt, Reisender!
Schneller als gedacht konnten wir unsere Dungeonslayers Kampagne fortsetzen. Das folgende Abenteuer soll den Auftakt für die eigentliche Story darstellen und ist daher auch meine erste „Eigenkreation“.
Aus zeitlichen Gründen sollte der Dungeon nicht all zu groß bzw. das Abenteuer nicht all zu lang werden. Aber, wie so oft bei solchen Vorhaben, ging es dann doch länger als gedacht. Daher habe ich auch den Spielbericht auf zwei Teile aufgeteilt.
Wie auch schon bei meinem letzten Spielbericht, zunächst ein mal ein paar Impressionen:
Der Morgen danach
Nachdem die Zwergenkriegerin Balyndis Wolfsblut, die Wildelfenspäherin Almira und der zasarische Heiler Amir El-Hadadshi mit vereinten Kräften eine vergessene Kultstätte des Rattengottes Snarrk’Izz erkundet und von allerlei Gegnern gesäubert hatten, gingen sie zunächst einmal schlafen. Immerhin war ihr Auftraggeber, der Gastwirt Bremben, ebenfall schon schlafen gegangen.
Am nächsten Morgen erwachte Amir als erster des Trios. Schuld daran war wohl ein Hahn, der kurz nach Sonnenaufgang bereits mit dem Krähen begann. Noch etwas schlaftrunken machte sich Amir daher auf den Weg in die Schankstube. Er hoffte, dort ein deftiges Frühstück zu bekommen.
Der Gastwirt Bremben war bereits auf den Beinen. Als er Amir bemerkte, stand in seinem Gesicht eine Mischung aus Überraschung und Freude geschrieben.
„Oh, mein südländischer Gast ist erwacht. Ich freue mich, euch zu sehen. Ganz ehrlich, nachdem ihr nach einigen Stunden nicht wieder zurückgekehrt seid, habe ich kurz darüber nachgedacht, die Kellertür mit Brettern und Nägeln zu verbarrikadieren und zu hoffen, dass bald ein Sonnentempler vorbeigekommen wäre, der sich der Sache angenommen hätte. Dachte die Ratten hätten euch gefressen. Aber dann dachte ich mir so ‚Bremben, so ein paar Ratten halten die Drei nicht auf. Die wissen bestimmt, wie man mit solchen Biestern umgeht‘. Dann hab‘ ich mir einfach meinen letzten Geheimvorrat an Met zur weiteren Beruhigung eingeschenkt und bin dann schlafen gegangen.“
Überrascht von dem plötzlich eintretenden Redeschwall des Gastwirtes machte der Zasar ein recht verdutztes, aber auch amüsiertes Gesicht. „Es hat wirklich etwas länger gedauert. Es waren ja aber auch nicht nur zwei oder drei Ratten. Sondern elf.“ Triumphierend holte er dabei die abgetrennten Rattenschwänze hervor und zeigte sie dem Gastwirt. „Einer ist etwas verkohlt, hab‘ sie mit der Fackel angezündet“
„Ganze 11 Stück?“Bremben war sichtlich angewidert, sagte aber im nächsten Atemzug wie zu sich selbst : “Was wohl aus Betzi geworden ist?“ Selbstredend fragte Amir nach, wer denn Betzi sei.
„Naja,“ begann Bremben verlegen herum zu drucksen „als das mit den Ratten anfing, hatte ich hier einen Gast, der das Ganze mitbekommen hat. War schon ein komischer Kauz. Aber er meinte, er habe genau das Richtige gegen solch eine Plage: Betzi. Daraufhin gab er mir für 1 Goldstück so einen Sack, in dem sich etwas bewegte…“
„Nicht zufällig eine Monsterspinne?“ unterbrach Amir den Gastwirt. Dieser wurde sofort Kreidebleich. „MoMoMonsterspinne?! So monströs war die gar nicht. Vielleicht faustgroß. Aber schon eklig genug. Ich hab das Bündel aufgeschnürt, in den Keller hinunter geworfen und die Tür zu gemacht. Als dann mein Knecht von den Ratten gebissen wurde, hat er sie zumindest nicht gesehen. Ist sie denn noch gewachsen?“
„Naja, so ungefähr Mannsgroß. Der Körper. Und sie hätte uns fast getötet.“ antwortete Amir
Nun verabschiedete sich auch Brembens letzter Rest an Gesichtsfarbe. „Oh, hm, naja… Das tut mir ja nun sehr leid. Wirklich. Hätte nicht gedacht, dass die gleich soooo groß wird. Oh man, oh man. Wenn das raus kommt. Könntet ihr das bitte für euch behalten? Auch gegenüber euren Gefährten? Ich glaube die Zwergin und die Elfin finden das gar nicht toll! Ich gebe euch dafür auch ein Goldstück!“
Amir überlegte kurz, nahm dann aber das Angebot an und fragte nach Frühstück.
„Ich bringe euch Frühstück nach Freiländer Art: Spiegelei und leckerer Bauchspeck. Natürlich auf Kosten des Hauses!“ strahlte Bremben, glücklich über die Einwilligung Amirs, Stillschweigen zu bewahren, und verschwand hinter der Theke.
Als er sich wieder umdrehte, stand plötzlich Almira vor ihm. Diese hatte sich katzenhaft in den Schankraum geschlichen ohne das es einer der Beiden bemerkt hatte. Auch sie bestellte das Frühstück „Freiländer Art“ und setzte sich zu Amir. Als Bremben mit dem Frühstück zurück kam, berichtete Almira recht ausführlich von den Ereignissen und über den Kult des Snarrk’Izz.
„Ein Kult des Rattengottes? In meinem Keller?“ fragte der Wirt verwundert und auch ein stückweit verängstigt. „ich dachte dass wäre ein Ammenmärchen, was wir unseren Kindern erzählen.“
„Wir haben auch ein entsprechendes Buch gefunden“ warf Amir ein und zeigte Bremben das Buch des Kultes.
„Nun ja“ meinte dieser „damit kann ich leider nichts anfangen. Aber vielleicht Arya, unsere Heliapriesterin. Ich denke, sie kann euch mehr dazu sagen.“
In diesem Moment hörte man im oberen Stockwerk ein poltern. Balyndis war anscheinend erwacht. Im Gegensatz zu Almira war die Fjordorzwergin unüberhörbar. Als diese dann im Schankraum ankam, bestellte sie sich ebenfalls Frühstück. Da Balyndis davon ausging, dass die Anderen ausführlich über die Erlebnisse der vergangenen Nacht berichtet hatten, fackelte Sie nicht lange herum und fragte den Wirt: “Wie sieht’s denn mit der Bezahlung aus?“
Dessen gerade zurückkehrende Gesichtsfarbe verschwand erneut aus dem Gesicht des Gastwirts. „Ähm… Hm… Nun ja… mit so vielen Ratten…“
„und einer Monsterspinne!“ warf Balyndis ein.
„… und einer Monsterspinne…“ wiederholte der Wirt.
„Vergiss die lebendige Statue und das untote Skelett nicht“ fügte Almira hinzu.
„… und natürlich der lebendigen Statue und dem untoten Skelett. habe ich nicht gerechnet.“ beendete der Wirt seinen Satz. „Ich kann jedem von euch 1 Goldstück dafür geben“
„Das war aber nicht so abgemacht!“ brauste die Zwergin auf und legte ihr Schwert provozierend auf den Tisch.
„Aber aber“ beschwichtigte Almira “ein Goldstück für jeden genügt uns.“ Balydnis funkelte die Wildeflin böse an, aber diese fuhr unbeeindruckt fort „Aber ihr könntet uns anderweitig entgegenkommen: kostenlose Unterkunft und Verpflegung, solange wir hier in Barringen sind.“
„Hm. Das klingt fair“ stimmte der Gastwirt zu.
In diesem Moment betrat ein Mann den Schankraum. Als er das ungleiche Trio erblickte, erschrak er und machte direkt wieder kehrt.
„Wer war das?“ fragte Almira. „Verdächtig!“ fügte Balyndis hinzu „Wir sollten hinterher und ihn ausquetschen, was das gerade sollte.“
„Aber meine lieben Gäste“ mischte sich Bremben ein. “Das war nur der alte Lutz! Ein harmloser Bauer. Ihm gehören die Felder im Süden von Barringen. Er hat es nicht so mit Fremdländern. Vor allem, mit Verlaub, nicht mit Zasaren. Seine Eltern wurden damals von den Sklavenjägern verschleppt und den Mumienfürsten geopfert.“
„Na dann haben wir ja was gemeinsam!“ fügte Amir bitter hinzu.
„Wir sollten Arya aufsuchen und ihr von den Ereignissen erzählen. Und zwar möglichst bald. Wir wollen ja keine weiteren Gäste vergraulen!“ wechselte Almira das Thema. Die anderen stimmten ihr zu und so machten sich die Drei auf den Weg.
In Helias Tempel
Als das Trio das Gasthaus verließ, herrschte bereits ein reges treiben auf den Straßen. Der kleine Ort Barringen war geschäftiger als es am gestrigen Abend den Anschein machte. Almira schlug vor, noch einen Umweg über den Markt zu machen, in der Hoffnung, dort brauchbare Ausrüstung zu finden.
Allerdings wurde sie diesbezüglich enttäuscht. Auf dem Markt fand sie nichts, was ihren wildeflischen Ansprüchen genügte. Daher ging die Gruppe direkt weiter zum Heliatempel. Als sie das prunklose, steinerne Gebäude im gormanischen Baustil erreichten, machte die Zwergin einen sehr skeptischen Eindruck: „Das habe ich mir irgendwie größer vorgestellt. Und prunkvoller“
„Es kommt nicht immer auf die Größe an. Und schon gar nicht auf den Prunk.“ ertönte hinter ihnen eine sanfte Frauenstimme. Die Gefährten drehten sich augenblicklich um und standen einer jungen, hochgewachsenen Frau mit roten Haaren und Sommersprossen gegenüber. „Es kommt vielmehr darauf an, dass man mit reinem Herzen handelt und damit den Willen der göttlichen Helia verbreitetet.“
„Seid Ihr Arya?“ fragte der Zasar. Er schien sichtlich angetan von der jungen Frau zu sein.
„Ja, das bin ich“ erwiderte diese, ebenfalls mit einem Lächeln im Gesicht “was kann ich für euch tun?“
Die Gruppe berichtete der Heliapriesterin über die Vorfälle der vergangenen Nacht. Diese hörte aufmerksam zu und machte dabei ein sehr nachdenkliches Gesicht. „Merkwürdig. Warum gerade jetzt? Der Kultplatz war, unseren Aufzeichnungen zur Folge, vor gut 300 Jahren bei einem Angriff durch die Sonnentempler zerstört worden. Zumindest zum größten Teil, wie wir jetzt wissen. Irgendwas muss das in Gang gesetzt haben. Um uns herum geschehen immer mehr merkwürdige Dinge. Anscheinend ist auch das Unheil im Schattenbachtal wieder erwacht“
„Das Unheil im Schattenbachtal?“ fragte Almira nach.
„Das Schattenbachtal im Nordwesten von Barringen hatte schon immer einen schlechten Ruf. Doch vor ungefähr 10 Jahren begannen immer mehr Leute dort spurlos zu verschwinden. Den Anfang machte damals meine Schwester, die vom Kräutersammeln nicht zurückkehrte. Es verschwanden immer wieder Menschen und die Einheimischen begannen, die Gegend zu meiden. Die gesamte Gegend wurde auch von einigen Sonnentemplern durchsucht. Außer einer unscheinbaren und auch unbewohnten Höhle haben sie jedoch nichts gefunden. Aber erst gestern wurde ein Händler ganz in der Nähe überfallen. Außer einer seiner Leibwachen, welche jetzt hier bei mir im Heilschlaf liegt, hat niemand überlebt.“
Das Trio erkundigte sich nach dem Ort des Überfalls und wollte der Sache nachgehen. Doch gerade als sie gehen wollten, wandte sich Arya nochmal dem Zasaren zu und fragte diesen über seine magische Begabung, seine Herkunft und dem Grund seines Weggangs aus Shan’Zasar aus.
Der Zasar erzählte ihr seine Geschichte und schloss damit, dass er bisher nur auf seine heilenden Hände zurückgreifen konnte.
„Nun“ lachte die Priesterin “damit liegt ihr weit unter dem, was ihr beherrschen könntet. Ich würde euch vielleicht noch den ein oder anderen Zauber beibringen. Doch ihr müsst euch offen dazu bekennen, ein Diener Helias und damit ein Diener des Lichts zu sein!“
Amir stimmte dieser Bedingung gerne zu und lies sich von Arya unterweisen. Da dies noch einige Stunden in Beschlag nahm, beschlossen Balyndis und Almira ebenfalls gemeinsam zu trainieren. Als Amir am frühen Nachmittag zu den Beiden zurückkehrte, hatten diese untereinander deutlich an Respekt bezüglich der Fähigkeiten des jeweils Anderen zugelegt.
Nach einer kurzen Besprechung besorgten sie sich bei Bremben noch ausreichend Proviant und brachen dann auf, um den Überfallort zu erkunden.
Das Schattenbachtal
Es dauerte einige Zeit, bis die Drei den Ort des Verbrechens erreicht hatten. Doch dieser war dann auch eindeutig zu erkennen. Überall war Blut und ein leergeräumter Pferdekarren stand einfach so herum. Es konnten keinerlei Waren oder ähnliches gefunden werden, deshalb vermuteten die Gefährten sogleich einen Raubüberfall.
Als sich Almira die Umgebung genauer anschaute, entdeckte sie Spuren, die weiter nach Westen führten. Dort, wo auch die Höhle lag. Die Gruppe beschloss, den Spuren zu folgen.
Der aus hohen Nadelbäumen bestehende Wald wurde immer dichter und es war verdächtig still. Almira, die sich mit Wäldern gut auskannte, gefiel das ganze gar nicht. „Es ist viel zu still hier. Das ist nicht natürlich!“ murmelte sie leise vor sich hin. Schweigend folgten Sie den Spuren, bis sie das Schattenbachtal erreichten und stiegen hinab in die Senke. Inzwischen hatte auch das Wetter umgeschlagen. Anstatt strahlendem Sonnenschein zogen dicke Regenwolken auf und das Tal füllte sich mit Nebel. „Nicht natürlich!“ wiederholte Almira leise.
Nachdem sie sich noch eine ganze Weile durch das Unterholz geschlagen hatten, erreichte das Trio ganz Plötzlich den Eingang einer Höhle.
Die Schattenbachhöhle
Als die Drei sich der Höhle näherten, hörten sie laute Stimmen und raues Gelächter. Aus dem Höhleneingang kam auch flackerndes Licht, wie von einem Lagerfeuer. Almira schlich voran, um sich das Ganze mal genauer anzusehen. Amir wirkte sogleich Segen, einen seiner neuen Zaubersprüche, welcher die zukünftigen Aktionen der Gruppe erleichtern sollte.
Als Almira in den Höhleneingang spähte, erkannte sie drei Menschen. Diese saßen am Lagerfeuer und unterhielten sich lautstark und schienen zu feiern. Almira gestikulierte den Anderen zu ihr aufzuschließen.
„Was sollen wir tun?“ fragte sie.
„Die Überraschung zu unserem Vorteil nutzen! Rein rennen und drauf hauen!“ meine Balyndis und prüfte nochmal die Schärfe ihres Schwertes.
„Das können wir nicht tun.“ hielt Amir entgegen. „vielleicht sind sie unschuldig! Ich werde versuchen mit ihnen zu reden. Folgt mir!“ Mit diesen Worten betrat der Zasar die Höhle und Balyndis schlug mit ihrem Schwert auf ihr Schild, um Aufmerksamkeit zu erregen. „Verzeihung die Herren“ begann Amir. Die drei Gestalten drehten sich um und starrten die Gefährten an. “wir sind zufällig in der Nähe gewesen und haben euch gehört. Dürften wir erfahren, wer ihr seid?“
„Euer Tod!“ gab einer der drei lachend zurück und feuerte seine Armbrust ab. Almira konnte sich gerade noch rechtzeitig ducken und entging so größeren Verletzungen . Balydnis warf sich währenddessen den anderen Banditen entgegen und verwickelte diese in einen blutigen Nahkampf.
Plötzlich war ein wutentbrannter Schrei zu hören. „Ich werde euch in Stücke hacken. Das ist meine Höhle!“ schrie ein weiterer Bandit, welcher offenbar der Anführer der Bande war und sich bis dahin in dem nicht einsehbaren Teil der Höhle aufhielt. Er griff Balyndis in völliger Raserei mit einem Sturmangriff an. Die Zwergin hatte diesem brutalen Angriff wenig entgegenzusetzen und wurde sehr hart getroffen.
Almira nahm den neu aufgetauchten Feind sofort unter Beschuss und konnte ihn zumindest leicht verletzen.
Amir musste sich entscheiden: sollte er zu seiner zwergischen Kampfgefährtin eilen und versuchen, sie zu heilen? Oder sollte er etwas gänzlich neues probieren? Er entschied sich für letzteres, was eine dramatische Auswirkung auf den Kampf hatte: Amir versuchte, einen seiner neuen Zaubersprüche anzuwenden – mit Erfolg. Der Banditenanführer wurde auf magische Weise geblendet und konnte nichts mehr sehen. Getrieben von Schmerz und Zorn versuchte er, die Ursache des Zaubers auszumachen. Dabei bewegte er sich, wild umher schlagend, auf den Heiler zu.
Nach und nach fielen die Banditen den Gefährten zum Opfer, während ihr Anführer immer noch blind um sich schlug, dabei aber keinen nennenswerten Schaden mehr anrichtete. Nach kurzer Zeit lag die gesamte Bande tot am Boden.
Die drei Helden hatten viel einstecken müssen und so beschlossen sie, erst einmal durchzuschnaufen. Amir nutzte seine magischen Fähigkeiten, um seine Verbündeten (und sich selbst) wieder zu Kräften zu verhelfen.
Im Anschluss erkundeten die Gefährten den zweiten Teil der Höhle, welcher offensichtlich als Lagerraum genutzt wurde. In der Ecke stand ein verängstigt dreinblickendes Maultier.
„Schaut mal ein Maultier!“ sagte Balyndis. „den können wir gut gebrauchen. Damit können wir das ganze Zeug hier wegschaffen. Was lagern die hier eigentlich?“
Das Tagebuch:
Das Trio untersuchte das Banditenlager und fand allerlei nützliche Sachen. Darunter einige Tränke, ein Kettenhemd in Zwergengröße, magische Fellstiefel sowie eine Robe der Helia. Man Beschloss, die Sachen gleich mal anzuprobieren. Alls sie dann alle frisch eingekleidet waren, entdeckten sie noch einen Schreibtisch. Neben weiteren Tränken und insgesamt 75 Goldmünzen lag darauf eine Art Tagebuch des Banditenanführers:
4. Scheynen 1214 GF
Wir haben endlich einen neuen Unterschlupf gefunden. Eine verlassene Höhle, etwas außerhalb von Barringen. Die Einheimischen meiden sie. Denken, hier gehe das Böse um. Naja, in einer gewissen Weise haben sie ja jetzt recht!
5. Scheynen 1214 GF
Nachts hören wir immer wieder komische Geräusche. Die Jungs denken, es sind die bösen Geister von denen der Dorfbewohner faselte, als wir ihn über diesen Ort hier ausquetschten. Ich sagte ihnen bereits, es ist nur der Wind, doch wirklich glauben wollen sie das nicht. Abergläubisches Pack!
6. Scheynen 1214 GF
Zahltag! Ich habe doch gesagt, dieser Ort wäre Gold wert. Jetzt sind wir gerade mal den zweiten Tag hier und haben schon richtig fette Beute gemacht. Der Händler war aber auch selten dämlich. So eine kleine Eskorte für so viel Ware…
7. Scheynen 1214 GF
So langsam finde ich das auch sehr merkwürdig: Die Jungs haben auf die fette Beute angestoßen und sind dann allesamt auf den Bänken rund um das Lagerfeuer besoffen eingepennt. Ich saß noch im etwas abgeschiedenen Teil der Höhle, den wir als Lagerraum verwenden, und zählte unsere Beute. Irgendwann hörte ich ein schabendes Geräusch, wie wenn Stein auf Stein reibt. Als ich mich umschaute, war zunächst nichts zu sehen. Allerdings war Ranulf weg. Spurlos verschwunden. Davongelaufen konnte er aber nicht sein, so voll wie der war!
eine untote Überraschung:
„Merkwürdig. Was hat das zu bedeuten?“ fragte Balyndis und genau in diesem Moment war das im Buch beschriebene Geräusch zu hören: Stein rieb auf Stein. Als sich die drei umdrehten, schauten sie in rotglühende Augen dreier Skelette, welche auf einmal hinter ihnen standen. Es entbrannte ein äußerst harter Kampf, welcher Amir fast das Leben kostete. Nur mit vereinten Kräften und einer ganzen Portion Glück konnten die untoten Kreaturen niedergeworfen werden.
Als der überaus kräftezehrende Kampf zu Ende war und die drei Gefährten keuchend nebeneinander standen, fand Almira als erstes wieder zu Wort: „Gute Frage Balyndis, was hat das nur zu bedeuten?“
Mit einer bösen Vorahnung schlichen die Drei zu der nun offenen Geheimtür und späten in die Finsternis…
Fortsetzung folgt!
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